New Work ist ein tiefgreifender Wandel der Arbeitswelt, deren am stärksten sichtbares Merkmal die zunehmende Digitalisierung ist. New Work oder auch Arbeiten 4.0 ist geprägt durch neue Arbeitsformen wie agiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, die Nutzung von Coworking-Spaces oder Arbeiten sowohl im Homeoffice als auch im Büro. „Arbeit“ hat eine vollkommen neue Bedeutung erhalten und „New Work“ wird als die Zukunft von Arbeit, als neue Arbeitskultur bezeichnet, in der individuelle Werte, Wünsche und Erwartungen der Arbeitenden Berücksichtigung finden. Arbeiten 4.0 bietet Chancen, wie z. B. die durch moderne Technologien entstandene Möglichkeit des mobilen Arbeitens, die zunehmende Bedeutung von Teamwork und Kommunikation auch über Ländergrenzen hinweg, aber auch persönliche Freiräume und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung.
Der Begriff „New Work” (Neue Arbeit) als Zukunft der Arbeit wurde bereits vor 40 Jahren geprägt vom österreichisch-US-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann: „[…] weil viel mehr Menschen eine Arbeit tun, die sie wirklich tun wollen – die sogar im Idealfall ihre Berufung ist“ (Frithjof Bergmann, 1984). New Work bezeichnet damit eine bestimmte Art der Arbeit, die Arbeiter als sinnvoll ansehen und auch wirklich erledigen wollen. Der 2021 verstorbene Bergmann erkannt schon damals, wohin sich die Arbeitswelt entwickeln würde und sah voraus, dass Selbstbestimmtheit, Ortsunabhängigkeit und agiles Arbeiten bestimmend sein würden in einer digitalisierten und globalisierten Wissensgesellschaft.
2019 versuchte der deutsche Psychologe Markus Väth mit der „New Work Charta“ eine übergreifende Definition von New Work für den Bereich der Wirtschaft“ zu schaffen. Er leitete fünf Prinzipien von New Work ab: Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und soziale Verantwortung.
Grundsätzlich ist New Work als individuelles Arbeiten zu verstehen. New Work bezieht sich auf eine Adaption der Arbeitsweise, auf mehr Freiraum, Ortsunabhängigkeit und eine höhere Selbstbestimmtheit der Mitarbeiter. Die Umsetzung von New Work-Maßnahmen in der Praxis funktioniert, wenn sich Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam daran beteiligen.
New Work und Kundenorientierung im Unternehmen
New Work und Kundenorientierung müssen grundsätzlich als Einheit gesehen werden. Das Ziel jedes Unternehmens besteht vor allem darin, Produkte und Dienstleistungen an Kunden zu verkaufen. Damit sollten die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden an erster Stelle stehen und der Verkauf des Unternehmensproduktes einen Mehrwert für den Kunden schaffen und seine Probleme lösen. Begleitend und im zweiten Schritt können individuelle New-Work-Maßnahmen implementiert und damit die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden.
Neue Möglichkeiten der „Neuen Arbeit“
Mit der neuen Arbeitswelt geht auch eine veränderte Wahrnehmung von Arbeit einher. Erwerbstätige erwarten heutzutage persönliche Freiräume bei der Gestaltung der beruflichen Tätigkeit sowie Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung.
Spätestens seit der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass Ortsunabhängigkeit und Zusammenarbeit kein Widerspruch sein müssen und Homeoffice für alle Beteiligten eine Bereicherung sein kann. Flexible Arbeitszeitmodelle können die Freiheit des Mitarbeiters unterstützen. Nicht in jedem Unternehmen ist es dagegen möglich, den Mitarbeitern die maximale Freiheit zum selbstorganisierten Arbeiten zu geben. Hier können jedoch durch eine nutzenorientierte und offene Kommunikation Mitarbeitern trotz fester Rahmenbedingungen Freiräume aufzeigt werden, die sukzessive erweitert werden können.
Die zunehmende Bedeutung von Teamwork und der erhöhte Bedarf an Kommunikation und Absprachen z. T. über Ländergrenzen hinweg fordert und fördert auch die Gemeinschaft. Produktivität und Erfolg hängen nicht mehr nur von der Leistung des Einzelnen ab. Vielmehr wird das optimale Arbeitsergebnis erst durch die konstruktive Diskussion und das Abwägen von Beiträgen in der Gruppe erreicht. Diese verstärkte Zusammenarbeit am Arbeitsplatz stärkt letztlich auch die sozialen Beziehungen zu den Kollegen, aber auch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
Die durch moderne Technologie entstandene Möglichkeit des mobilen Arbeitens bietet außerdem die Chance, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Das erleichtert nicht nur das Management des Alltags, sondern schafft auch mehr Lebensqualität. Klassische Rollenverteilungen, bei denen Mütter für die Kindererziehung und den Haushalt ihre Berufe aufgeben müssen und Männer Karriere machen, verlieren somit ihre Bedeutung.
New Work und Betriebliches Gesundheitsmanagement
Nach der „New Work“–Philosophie wird der Erfolg von Unternehmen maßgeblich mitentschieden durch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und ihrer Bereitschaft, hohe Leistungen zu erbringen. Unabdingbar ist es, ein gesundes, innovatives und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Gesundheit der Beschäftigten auf allen Ebenen zu fördern. Verschiedene Möglichkeiten der Gesundheits-Prävention sowie -Intervention haben sich inzwischen bewährt und können durch das Unternehmen aber auch durch die Beschäftigten selbst gesteuert werden.
Sinn und Zweck des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) als ganzheitliche Unternehmensstrategie ist es, betriebliche Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen zu etablieren und systematisch zu steuern, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten langfristig aufrechtzuerhalten und zu fördern. Wenn auch das BGM in erster Linie das Ziel verfolgt, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, ist es die übergeordnete Intention, langfristig den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.
Zum modernen BGM in den Zeiten von New Work gehört neben der Sicherstellung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen die Entwicklung einer Unternehmenskultur des Wohlbefindens. Ziel muss sein, die Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz der Beschäftigten im Blick zu haben und beides zu stärken. So gibt es durch den unternehmenseigenen Fitnessraum oder die Kooperation mit einem Fitness-Studio die Möglichkeit, „Bewegung in den Arbeits-Alltag zu bringen“. Auch regelmäßige Teamaktivitäten können nicht nur gesundheitsfördernd wirken, sondern als Team-Building-Maßnahme das Wir-Gefühl stärken. Flexible Arbeitszeiten schaffen Raum für die Bedürfnisse einzelner Mitarbeiter, können entschleunigend wirken und die Produktivität steigern.
New Work und Selbstfürsorge
Trotz der Verantwortung, die der Arbeitgeber für die körperliche und mentale Gesundheit der Beschäftigen trägt, kann auch jeder Einzelne in der modernen Arbeitswelt zur eigenen Gesundheit beitragen und gut für sich selbst sorgen. Selbstfürsorge ist der Prozess, sich auf physischer und psychischer Ebene um seine eigene Gesundheit zu kümmern, dazu zählen u. a. Ernährung, Schlaf, Körperpflege, soziale Interaktionen, Sport sowie Erholung. Wer gut für sich selbst sorgt, kennt und achtet die eigenen Bedürfnisse und steigert so sein seelisches und körperliches Wohlbefinden.
Das psychologische Konzept der Selbstfürsorge (nach Prof. Dr. Gerd Kaluza) beruht auf drei Aspekten:
• Selbstachtsamkeit, d.h. der Fähigkeit sich selbst genau wahrzunehmen
• Selbstakzeptanz, d.h. der Bereitschaft sich so anzunehmen, wie man ist
• Selbstmitgefühl, d. h. der Kompetenz mit sich selbst so umzugehen, wie man es mit einem geliebten Menschen tun würde.
Gut für sich selbst sorgen mit brainLight
brainLight bietet spezielle Programme zur Selbstfürsorge für alle brainLight-Systeme an. So fördert z. B. „Autogenes Training die Selbstachtsamkeit als Basis für die Beeinflussung körperlicher und seelischer Prozesse“ laut Wolfram Krug, Autor unseres Programmblocks „Selbstfürsorge mit Autogenem Training“. Aber auch die Programmblöcke „Anleitungen zur Achtsamkeit“, „Heilmeditationen für die inneren Organe“, „Rauchfrei mit brainLight“, „Nachts gesund schlafen mit brainLight“ und „Selbstliebe stärken“ sind Beispiele unserer viel und gern genutzten Selbstfürsorge-Programme.
Außerdem bietet brainLight verschiedene Testmöglichkeiten für seine Komplettsysteme an, aber auch Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Rahmen eines BGM, deren Wirksamkeit wissenschaftlich evaluiert wird und mit denen ein Unternehmen testen kann, ob diese Art der Entspannung und Selbstfürsorge seinen Beschäftigten zusagt.
Fazit
In der modernen Arbeitswelt kann und sollte jeder Einzelne zur eigenen Gesundheit beitragen und gut für sich selbst sorgen. Ein Unternehmen, das seinen Beschäftigten die Nutzung eines brainLight-Systems in den Pausen und vor oder nach der Arbeitszeit ermöglicht, fördert auf jeden Fall die Möglichkeit zur Selbstfürsorge und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Arbeitnehmer*innen.